Korrosionsbeständige Wälzlager
Bei kleinen Wälzlagern werden oft Edelstahllager, auch Nirolager, Nirostalager, genannt, verwendet. Bei größeren Kugellagern und Rollenlagern ist das aufgrund von Materialkosten und geringere Tragfähigkeit nicht möglich.
Hier verwendet man eine Oberflächenbehandlung und das Beschichtungen von Wäzlagern um eine bessere Korrosionsbeständigkeit zu bekommen.
Das Beschichten von Wälzlagern ist ein bewährtes Verfahren, um sie für bestimmte Einsatzzwecke mit zusätzlichen Eigenschaften auszustatten. In der Regel müssen die Einzelteile des Wälzlagers vor dem Zusammenbau des Wälzlagers beschichtet werden, damit Kugeln und Ringe nicht miteinander verkleben und sich das Lager dann nicht mehr dreht.
Die häufigsten Beschichtungen sind, die galvanische Verzinkung und die Brünierung.
Das galvanische Verzinken von Wälzlagern, gefolgt von einer Passivierung, ist eine gängige Methode, um die Korrosionsbeständigkeit der Lager zu verbessern und ihre Lebensdauer zu verlängern.
So könnte der Prozess aussehen:
- Vorbereitung der Oberfläche: Die zu verzinkenden Wälzlager werden gründlich gereinigt, um Verunreinigungen wie Öl, Fett und Schmutz zu entfernen. Eine saubere Oberfläche ist entscheidend für die Bildung einer gleichmäßigen und haftenden Zinkschicht.
- Vorbehandlung: Nach der Reinigung können die Teile einer Vorbehandlung unterzogen werden, um die Haftung des Zinks auf der Oberfläche zu verbessern. Dies kann das Ätzen oder Beizen der Oberfläche umfassen, um Oxidationsschichten zu entfernen und eine gute Haftung zu gewährleisten.
- Galvanisierung: Die vorbereiteten Wälzlager werden als Kathoden in ein Elektrolytbad aus Zinklösung getaucht, während eine Zinkelektrode als Anode dient. Durch Anlegen einer elektrischen Spannung wird Zink von der Anode auf die Oberfläche der Teile abgeschieden, wodurch eine gleichmäßige Zinkschicht entsteht.
- Passivierung: Nach dem galvanischen Verzinken werden die Teile einer Passivierungslösung unterzogen. Diese Lösung enthält chemische Zusätze, die eine schützende Passivierungsschicht auf der Oberfläche der verzinkten Teile bilden. Diese Passivierungsschicht verbessert die Korrosionsbeständigkeit der Oberfläche und schützt sie vor weiterer Oxidation.
- Spülung und Trocknung: Nach der Passivierung werden die Teile gründlich gespült, um überschüssige Passivierungslösung zu entfernen, und dann getrocknet, um den Prozess abzuschließen.
Durch dieses Verfahren werden die Wälzlager mit einer robusten Zinkschicht beschichtet, die durch die Passivierung zusätzlich geschützt wird. Dies verbessert die Korrosionsbeständigkeit und verlängert die Lebensdauer der Lager, insbesondere in anspruchsvollen Umgebungen.
Brünnieren ist ein Prozess der Oberflächenbehandlung, der bei Wälzlagern angewendet wird, um ihre Korrosionsbeständigkeit zu verbessern. Wälzlager können in Umgebungen eingesetzt werden, in denen sie Feuchtigkeit, Säuren oder anderen korrosiven Substanzen ausgesetzt sind. In solchen Fällen kann Brünieren eine effektive Methode sein, um die Lebensdauer der Lager zu verlängern und ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Beim Brünieren wird die Oberfläche der Lagerkomponenten einer chemischen Behandlung unterzogen, die zu einer dichten, stabilen Oxidschicht führt. Diese Schicht bildet eine Barriere gegenüber Feuchtigkeit und anderen korrosiven Einflüssen, die das Material darunter schädigen könnten.
Der Brünierungsprozess umfasst typischerweise folgende Schritte:
- Reinigung: Die Oberfläche der Lagerkomponenten wird gründlich gereinigt, um Verunreinigungen und Öle zu entfernen, die den Brünierungsprozess beeinträchtigen könnten.
- Brünierung: Die gereinigten Teile werden in eine Brünierlösung getaucht oder mit dieser behandelt. Diese Lösung enthält Chemikalien, die eine Reaktion mit der Oberfläche des Materials auslösen und eine dünne, gleichmäßige Oxidschicht bilden.
- Spülung und Trocknung: Nach dem Brünieren werden die Teile gründlich gespült, um überschüssige Chemikalien zu entfernen, und dann getrocknet, um die Bildung der Oxidschicht abzuschließen.
Die entstehende Oxidschicht ist in der Regel schwarz oder dunkelbraun und verleiht den behandelten Teilen ein charakteristisches Aussehen. Diese Schicht bietet einen effektiven Schutz vor Korrosion und kann die Lebensdauer der Wälzlager in anspruchsvollen Umgebungen deutlich verlängern.
Es gibt auch noch weitere Beschichtungen, z.B. um die Wälzlager vor einem Stromdurchgang oder Stromüberschlag zu schützen. Diese Lager nennt man dann stromisolierte Lager. Hier werden Innenring oder/und Außenring mit einer oxidkeramische Isolierschicht überzogen. Gerade Lager in elektrischen Motoren, Aggregaten oder Generatoren sind besonders häufig Stromspannungen ausgesetzt.
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