Großwälzlager
Großwälzlager (auch Großlager genannt) sind spezielle Wälzlager, die für die Aufnahme großer Kräfte und Momente ausgelegt sind. Sie zeichnen sich durch ihren großen Durchmesser aus – typischerweise ab etwa 500 mm bis mehrere Meter – und finden Anwendung in Maschinen und Anlagen mit schweren, langsam drehenden oder schwenkenden Bewegungen.
Eigenschaften von Großwälzlagern:
- Großer Durchmesser (ab ca. 500 mm bis über 10 Meter)
- Aufnahme von Kräften: Sie können axiale, radiale Kräfte und Kippmomente gleichzeitig aufnehmen
- Bauarten: Es gibt verschiedene Typen, z. B.:
- Einreihige Vierpunktlager
- Pendelrollenlager ab 500 mm
- Zylinderrollenlager ab 500 mm
- Schrägkugellager ab 500 mm
- Drehverbindungen zählen auch zu Großlagern
- Kreuzrollenlager
Großwälzlager Anwendungen:
- Windenergieanlagen
- Baumaschinen (z. B. Bagger, Krane, Drehbohrgeräte)
- Drehbühnen und Förderanlagen
- Medizintechnik (z. B. große CT-Geräte)
- Schwenkbrücken oder Radaranlagen
- Walzwerken
Besonderheiten:
- Wegen der hohen Beanspruchung sind Materialauswahl, Wärmebehandlung und Schmierung entscheidend.
Die Fertigung ist sehr aufwändig und erfordert hohe Präzision trotz großer Dimensionen.
Große Neuigkeiten aus der Großwälzlagerbranche
Größtes segmentiertes Großwälzlager der Welt (Ø 23,4 m)
Im August 2024 stellte Liebherr ein riesiges segmentiertes Großwälzlager mit einem Durchmesser von 23,4 m vor. Es besteht aus 68 Segmenten mit induktiv gehärteten Laufbahnen, wurde speziell für Offshore-Schiffe entwickelt und treibt dort Schwerlastkräne mit einer Hublast von bis zu 2.000 t an. Die erwartete Nutzungsdauer liegt bei etwa 25 Jahren
Markt wächst stark bis 2030
Der globale Markt für Großwälzlager wird von ca. 4,35 Mrd USD (2023) auf etwa 6,56 Mrd USD (2031) wachsen – mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von rund 5,3 %. Hauptwachstumstreiber sind der Ausbau erneuerbarer Energien (Wind- und Solarenergie) und Infrastrukturprojekte, insbesondere in Europa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum
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