Anordnung von Wälzlagern
Es gibt verschiedene Anordnungen bei Wälzlagern, die je nach den Anforderungen der Anwendung und den Belastungen gewählt werden können. Hier sind einige der häufigsten Anordnungen:
O‑Anordnung oder Back to Back im Englischen genannt, übersetzt Rücken an Rücken. Nachsetzzeichen bei einem Lagersatz mit 2 Lagern DB (NSK und SKF)
Bei dieser Anordnung sind die Innen- oder Außenringe der Lager parallel zueinander ausgerichtet. Beide Hersteller meinen dasselbe wenn z.B. NSK beschreibt das der Lastangriffspunkt weit auseinanderliegt und SKF beschreibt das die Berührungslinien in Richtung Lagerachse auseinander gehen. Man kann sich, auch wenn man die Linien weiter zieht, einfach ein O vorstellen. Die Anordnung eignet sich für Anwendungen mit Momentbelastungen, hohen Axialbelastungen und geringen Radialbelastungen. Axialkräfte können in beide Richtungen aufgenommen werden. Die Lagerung wird häufig verwendet da sie relativ starr ist und dennoch kleinere Kippmomente aufnehmen kann. Bei der Auslegung muss berücksichtigt werden das die Axialbelastung nur von einem Lager oder Lagergruppe aufgenommen wird.
X‑Anordnung oder im englischen Face to Face genannt. Nachsetzzeichen bei einem Lagersatz mit 2 Lagern DF (NSK uns SKF)
Im Gegensatz zur O‑Anordnung ist der Abstand zwischen den Lastangriffspunkten gering oder anders ausgedrückt, die Berührungslinien laufen in Richtung Lagerachse zusammen. Daher können imGegensatz zur O‑Anordnung nur geringe Momente aufgenommen werden, allerdings kann die X‑Anordnung kleinere Wellendurchbiegungen kompensieren. Auch die X‑Anordnung kann Axialkräfte in beiden Richtungen aufnehmen, allerdings auch wieder nur von einem Lager oder Lagergruppe.
Tandem-Anordnung. Nachsetzzeichen bei einem Lagersatz mit 2 Lagern DT (NSK und SKF)
Bei dieser Anordnung werden zwei Lager in gleicher Weise hintereinander angeordnet, um eine erhöhte Axiallastaufnahme zu ermöglichen. Sie eignet sich für Anwendungen mit hohen Axialbelastungen und moderaten Radialbelastungen. Allerdings kann der Lagersatz nur einseitig wirkende Axialbelastungen aufnehmen. Die Belastung ist auf alle Lager gleich und kann durch hinzufügen von weiteren Lagern erhöht werden. Benötigt man auch eine Axialbelastung von der anderen Seite müssen weiter Lager gegen die Tandemanordnung hinzugefügt werden.
Die Auswahl der richtigen Lageranordnung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Belastung, der Betriebsbedingungen und der Leistungsanforderungen der Anwendung.
Paaren von Lagen in Universalausführung
Um weitere Lasten aufnehmen zu können kann man Schrägkugellager zu Lagersätzen zusammen paaren. Hierzu benutzt man Lager der Universalausführung mit gleicher Innenring und Außenring Toleranzen. Wichtig ist die Herstellervorgaben zum Einbau und paaren von Lagern zu beachten.
Alle Angaben sind ohne Gewähr und dienen der allgemeinen Information.
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