Betriebsspiel
Ein Betriebsspiel bei Wälzlagern bezieht sich auf das gewollte, minimale axiale oder radiale Spiel, das zwischen den Wälzkörpern und den Laufbahnen im Lager vorhanden ist. Dieses Spiel wird während des Betriebs des Lagers beibehalten, um eine ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen.
Das Betriebsspiel ermöglicht es den Wälzkörpern, sich frei zu bewegen und sich an Veränderungen in Belastung, Temperatur und Schmierung anzupassen, während das Lager in Betrieb ist. Es trägt zur Reduzierung von Reibung und Verschleiß bei und kann auch dazu beitragen, Geräusche und Vibrationen zu minimieren.
Das richtige Betriebsspiel ist wichtig, um eine optimale Leistung und Lebensdauer des Lagers sicherzustellen. Es wird normalerweise vom Hersteller des Lagers spezifiziert und kann je nach Anwendung und den beteiligten Belastungen variieren. Etwas überspitzt ausgedrückt, man möchte kein so lockeres Spiel haben, dass alles rasselt oder so Eng das sich das Lager nicht mehr dreht. Ist das Betriebsspiel zu groß ist die Wälzkörperführung zu gering, es findet wenig Lastübertragung statt und das Schwingen der Wälzkörper ist möglich. Im schlimmsten Fall tragen nicht alle Wälzkörper die Last. Ist das Betriebsspiel zu klein, ist die Wälzkörper Pressung zu hoch was eine stark erhöhte Reibung, Temperatur und damit Verschleiß sehr hoch ist. Im schlimmsten Fall kann es zu Verklemmung kommen.
Bei der Montage von Pendelrollenlager auf Spannhülse wird z.B. mit einer Fühlerblattlehre die Lagerluft des Pendelrollenlagers vor der Montage gemessen und notiert. Dann wird die Sicherungsmutter auf der Spannhülse montiert und der Wert um einen vom Hersteller angegeben Betrag reduziert. Jetzt wird wieder das Lagerspiel mittels Fühlerlehre geprüft.
Die Lagerluft bezieht sich auf den freien Raum oder das Spiel zwischen den verschiedenen Komponenten eines Wälzlager vor dem Einbau. Nach dem Einbau quasi im Betrieb nennt man es Betriebsspiel.
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